Helix: Entwicklung eines Systems zum automatisierten Laminieren
Luftschrauben beziehungsweise auch Propeller werden in der gesamten Luftfahrt eingesetzt, um Schub und damit Vortrieb für den Flug zu erzeugen. Schon seit den ersten kurzen Flügen wurden Propeller verwendet, die bis heute nach dem gleichen Prinzip arbeiten.
Weltweit fliegen rund 1,4 Millionen Flugzeuge und Fluggeräte, bei denen ein oder mehrere Propeller für den Vortrieb sorgen. Die Firma Helix hat dafür ein umfangreiches Programm an verschiedenen Propellertypen entwickelt, die extrem belastbar sind und hervorragende Wirkungsgrade aufweisen. Die Herstellung dieser Propeller erfolgt im sogenannten Handlaminierverfahren Nass in Nass. Schicht für Schicht werden Kohlefasergewebe, mehrere Kohlefaser-Gurte sowie Unidirektional-Bänder mit einem glasfaserverstärkten expandierenden Epoxidharz in einer für den jeweiligen Propellertyp entwickelten Form miteinander verbunden. Erst nach der Aushärtung können die Propeller aus den Formen gelöst werden.
Aufgrund der hohen Bedeutung der Qualität der Propelleroberfläche soll das Ziel der Entwicklung sein, den Vorgang des Auftragens von Harz in die Form zu automatisieren. Erst mit dieser Maßnahme kann die Fehlerhäufigkeit der fertigen Propellerblätter verringert werden. Erreicht werden soll diese Forderung durch die Entwicklung eines Systems, das eine Harzschicht automatisch und gleichmäßig in die Form sprüht. Dabei sollen bestimmte Sprühparameter so kontrolliert werden, dass die Qualität der später resultierenden Propelleroberfläche verbessert und das Auftreten von Fehlern minimiert wird.
Generell werden an das zu entwickelnde System folgende Anforderungen gestellt:
- Kompaktes Gesamtsystem, welches an den jeweiligen Arbeitsplatz gebracht werden kann
- Selbstständige Erkennung der vorliegenden Form vom System anhand bestimmter Parameter
- Automatisiertes und gleichmäßiges Versprühen eines Harzes über den Formbereich
- Deutliche Reduzierung der fehlerbehafteten Propelleroberflächen von derzeit etwa 20 Prozent, das heißt eine Reduzierung der aufwendigen Nacharbeit sowie der Ausschussware
Damit gliedert sich das Projekt in folgende Entwicklungseinheiten:
Spritzprozess beziehungsweise Sprühvorrichtung:
- Entwicklung einer Sprühvorrichtung, die das gleichmäßige Auftragen eines Harzes ermöglicht: Helix
Handhabungseinheit:
- Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Montage einer Handhabungseinheit, die ein gleichmäßiges und komplettes Besprühen der Form ermöglicht: IGMR
Formerkennung:
- Integration eines Erkennungssystems, das die jeweilige Propellerform aufgrund vordefinierter parametrischer Eigenschaften erkennt: IGMR
Gesamtkonzept:
- Kombination von ausgewählter Sprühvorrichtung, entwickelter Handhabungseinheit und Erkennungssoftware: Helix und IGMR
Dieses Projekt wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.